Folatières ist dem Kenner geläufig. Wie überall gibt es auch in ihr verschiedene Mikro-Lagen, Mikro-Klimas, also Mikro-Terroirs. Véronique und Nicolas haben das Glück, im allerobersten Teil von Folatières ihre Reben zu haben, dort, wo praktisch kein, oder eine maximal zehn Zentimeter dünne Schicht Humus liegt. Ich meine zehn Zentimeter, wie schaffen es die Pflanzen bloss, dort nicht nur zu überleben, nein sondern auch noch Früchte zur Reife zu bringen, aus welchen ein grosser Wein wird? Klar ist hier der Ertrag gering und die einzelne Traube klein, aber dafür geladen mit Aromen. Mineralität ist bei diesem Tropfen allgegenwärtig. Doch natürlich dies nicht das einzig Aufsehenerregende. Denn der super vielschichtige Duft, einmal ist goldbrauner Brioche im Vordergrund dann wieder frische Haselnuss, Honig, Limetten-Zeste, Reineclaude. Mannigfaltig! Seine Struktur ist wunderbar in einen kraftvollen, straffen Körper eingebaut und nur schwer zu erkennen. Geben Sie diesem grossen Wein Zeit!