Frankreich - Loire

Bourgueil Grand Mont

2020

Traubensorten Cabernet Franc
Trinktemperatur 16° - 18°

Auf Lehm- und Kalk-Boden stehen hier die in den Nachkriegsjahren gepflanzten Reben. Ganz schön alt diese Pflanzen, oder? Andere Winzer hätten sie wohl schon vor 20 Jahren ersetzt und auf junges Material gesetzt mit einer Trägerrebe, die ordentlich wächst und viel Frucht liefert. Ja, leider gibt es sowas mittlerweile auch hier in dieser Region, welche für mich so weit weg von all dem Glitzer und Glamour liegt und deshalb so nahe an meinem Herzen. Aber noch sind es zum Glück nur wenige, die hier bloss des Geldes wegen investieren. Immer noch gibt es hier Raum für Leute, deren Ziel der perfekte Cabernet Franc oder Chenin Blanc ist, denen nicht die Millionen aus den Taschen quellen, die all ihr Erspartes zusammenkratzen und es auf eine Karte setzen. Ich ziehe den Hut vor solch mutigen Menschen. Aber nicht nur vor denen, die hier gerade eben angekommen sind, nein, auch vor jenen, welche hier geboren sind und mit Passion an der Perfektion ihrer Weine arbeiten, vor Familien wie den Gauthiers!

Also zurück zum Wein, der keine Sonderbehandlung im Keller bekommt, nein, er wird wie alle anderen Weine der Gauthiers einfach, wie es sich gehört, abgebeert, spontan vergoren und in Demi-Muids (Eichenholzfässer mit 600 Litern Fassungsvermögen), von denen je nachdem ein paar auch neu sein können, für grosso modo zwei Jahre ausgebaut. Übrigens kann man nie genau sagen, auch der erfahrene Winzer nicht, wie lange ein Wein ins Fass muss, denn unzählige Werte beeinflussen diesen Prozess und der Winzer allein entscheidet, wann der Wein so gut schmeckt, dass er ihn genau so konservieren will, denn eine Flaschenfüllung ist nichts anderes als das.

Diesen super leckeren Wein habe ich auch schon bei Anne-Sophie Pic in ihrem Bistro in Valence genossen und mir Folgendes notiert: «Hmm, das ist ziemlich dicht. Es scheint viel Wein im Glas zu sein, nur finde ich ihn kaum. Also ab damit in die Karaffe.» Nachdem wir uns durch eine halbe Flasche von Ulysse Colins Les Perrières gekämpft hatten – ja sie lesen richtig: gekämpft hatten –, denn ich scheine diese Weine von Olivier Colin einfach nicht zu verstehen, begann unser Grand Mont sich langsam zu öffnen (Gott sei Dank, denn mehr von diesem Schampus hätte ich nicht runtergebracht). Ich notierte weiter: «Wunderbare Kirschnoten verbinden sich mit Schwarzem Tee und einem Hauch Grafit, der sogleich dezenten Ledernoten weicht. Wow, das Teil riecht mächtig gut. Im Gaumen ist der Wein schnurgerade, alles ist an seinem Platz, genau da, wo es hingehört. Etwa die Gerbstoffe, die sich in feinster Körnung an den Gaumen schmiegen, oder die Säure, die Energie des Weines, die wunderbar mittig einsetzt und den Wein unendlich lange trägt. Das Finale ist einfach grossartig. Der Wein ist saftig und endet herrlich salzig. Das hier ist ein grosser Wein.» Das einzige Problem war, dass wir diesen Wein nicht im Angebot hatten. Nun, ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich dieses Problem mittlerweile lösen konnte! Viel Spass wünsche ich Ihnen mit diesem grossen Wein!


1500 ml

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