Was für ein Name für einen Wein! Die Gauthiers spielen damit auf seinen fröhlichen Charakter an, auf seine Zugänglichkeit und die Freude, den Spass, welchen dieser nur vermeintlich kleine Wein liefert. Ich auf jeden Fall bin ein Fan und finde, dass man zu diesem Preis nicht besser, höchstens anders unterhalten werden kann! Aber klar, ein paar Fakten wollen wir Ihnen auch liefern:
Etwa 60 Prozent des Cabernet Franc für diesen Wein wachsen auf Schotter in der Ebene sozusagen, also dort, wo die Loire vor Jahrhunderten floss und den Schotter ablagerte. Der Rest, der wächst am Hang, also quasi am ehemaligen Flussufer. Die Reben wurden Ende der 1990er-Jahre gepflanzt, 5000 Stöcke je Hektare, gegen Süden ausgerichtet. Abgebeert und für rund acht Tage mazeriert, schonend durch «Remontages» extrahiert, spontan, sprich ohne Zugabe von Hefen, vergoren und schliesslich in Fässern ausgebaut. Das ist der ganze Zauber im Keller – oder eben kein Zauber. Im folgenden Frühjahr ist es dann bereits Zeit für die Flaschenfüllung. Herrlich frisch, fruchtig, aber dunkel – ein Hin und Her zwischen schwarzer Johannisbeere und dunkeln Kirschen. Grandiose mineralische Komponenten, alles verbindet sich zu einem verboten betörenden Duft. Rund, leicht, verspielt, super saftig und mit bestem feinkörnigem Tannin ausgestattet, ein raffinierter, höllisch leckerer Wein, der beinahe ohne Widerstand fliesst. Jour de Soif eben! Aber lassen Sie sich nicht täuschen, dieser Wein hat auch eine ersthafte Seite, denn er ist weit entfernt davon, banal zu sein, weil die Reben, an welchen die Früchte für ihn wachsen, viel Aufmerksamkeit von Rudolphe und Pierre erhalten, und weil die beiden im Keller ebenso wenig wie wir auf Schnickschnack stehen. Ein Wein, der einfach wahnsinnig viel Spass bereitet.