Griotte-Chambertin Grand Cru

Griotte reicht über die Strasse und die Reben für diesen Wein grenzen direkt an Chambertin. Chapelle-Chambertin ist schon ein sehr frühes Terroir, doch Griotte-Chambertin ist üblicherweise nochmals zwei, drei Tage vor seinem Nachbarn ready – immer ein Vorteil in späten Jahren. Unterschiedlicher könnten die Aromen von Griotte und Chapelle im Übrigen nicht sein. Dunkelbeerig ist der Aromen-Frame des Chapelle und dieser hier, der Griotte, der nur einen Steinwurf entfernt gewachsen ist, ist ganz wunderbar rotbeerig in der Nase; Kirschen und Walderdbeeren mischen sich mit würzigen Komponenten, einer Kräuternote, die dem Bouquet eine gewisse Leichtigkeit verleiht, die ich persönlich sehr gerne mag. Auch am Gaumen macht der Griotte ordentlich Laune! Mit viel Druck und einer enormen Dichte bewegt er sich durch den Gaumen. Der Wein hat ordentlich Stoff, ist kräftig strukturiert und gehört zu den kernigeren Weinen von Christophe Perrot-Minot. Sicher, dieser Wein fordert etwas mehr Geduld von uns, was mir persönlich nicht leichtfällt. Als wir uns mal nicht zurückhalten konnten, einfach wissen mussten, was dieser Wein kann, öffneten wir die Magnum schon am Mittag und jeder von uns dreien durfte einen schönen Probeschluck nehmen, damit etwas Platz und mit dem Platz Luft in die Flasche kam. Das hat etwas geholfen, doch am Ende kamen wir nicht umhin, den Wein zu dekantieren. Die Show war spektakulär. Mit jeder Minute verbesserte sich die Qualität, nein vielmehr war es die Zugänglichkeit. Und wie es doch leider nur viel zu oft der Fall ist, war das letzte Glas dann genial und man hätte gerne nochmals eines nachgegossen. Fazit: Legen Sie diesen Wein weg, für fünf oder besser noch zehn Jahre oder wenn Sie wie wir ungeduldig sind, dann karaffieren Sie ihn für mindestens vier Stunden. Have fun!