Ein kühles Jahr war 2011 und im Herbst hat es sogar getröpfelt … etwas, das unsere Freunde in Kalifornien komplett aus dem Häuschen bringt, weil sie es sich nicht gewohnt sind, dass im Herbst Regen fällt. Die Teams an den Sortiertischen wurden aufgestockt und Frucht aussortiert, dass es den Winzern die Tränen in Augen drückte – doch bevor sie in die Gärbottiche guckten, rieben sie sich die Augen trocken, keine Angst!
Diesen Wein hat uns Colgin angeboten, um die durch die verheerenden Feuer im Sommer 2020 entstandene Lücke etwas zu schliessen – Colgin und viele andere Winzer auch verzichteten darauf, ihre Frucht zu vinifizieren, haben also keinen Wein gemacht in diesem Jahrgang.
Was entstand, werden sich alle, die noch keinen 2011er eines dieser Kultwinzer des Napa Valley's kosten konnten, fragen. Ich kann es Ihnen sagen: Bei Colgin etwa wurden Weine gekeltert, der IX Estate zum Beispiel, welcher beinahe die Quadratur des Kreises schafft. Die oft überschwängliche Kraft eines kalifornischen Weines wusste man zu zügeln, gab dem Wein jedoch noch immer ausreichend Stoff mit auf den Weg. Es entstand ein ganz wunderbar balancierter, überraschend eleganter, ja saftiger Wein, der mit Reife, also jetzt und in naher Zukunft, noch viel mehr, durchaus an die grössten Bordeaux – Péssac-Léognan vielleicht – aus den besten, grössten Jahren erinnert, wie es sie vielleicht zwei-, oder dreimal in einem Jahrhundert gibt! Ich persönlich LIEBE die 2011er aus dem Napa Valley, nicht alle, aber die Weine der Besten haben es mir wirklich angetan.