Spätburgunder Möhlin

Eher gegen Süden richtet sich der Möhlin aus, steht auf kargem Boden hoch oben auf dem Ehrenstetter Ölberg. Es sind hauptsächlich deutsche Klone mit ein paar französischen (Sélection massale, von Dr. Henrik Möbitz gepflanzt), die hier an einem mächtig steilen Hang wachsen. Hier kommt der grösste Teil der Trauben ganz in den Gärständer, wo alles ultratraditionell mit einer Marcération carbonique beginnt und später in einer offenen Maischengärung endet. Die Pigeages sind gefühlvoll und nicht allzu häufig, sanft und gemächlich, gefühlvoll eben. Komplex ist der Duft des Möhlins und einfach super. Orangenschale, Blüten, Heidelbeeren und mit mehr Luft Schwarztee. Gewürze fügen sich zu einem unverschämt adretten Parfüm zusammen, das einen das Glas immer wieder zur Nase führen lässt, so faszinierend ist der Duft. Dicht gewirkt, sich mit enormer Energie bewegend macht er mächtig Eindruck. Klasse, diese den Wein formende Struktur. Das Finale ist atemberaubend. Doch der Wein fordert Geduld, mehr noch als die Kanzel und Bellen. Auf jeden Fall ist der Möhlin ein gigantischer Wein, nicht vom Format her, wo denken Sie hin, bei diesem Wein wie bei allen anderen auch, die Alexander und Christoph keltern, geht es um Finesse und Eleganz, nein, ich spreche hier nur von der schieren Qualität des Weines!