Vor wenigen Jahren noch liess die Grosszahl der Winzer ihren Aligoté gewähren, schenkte ihm nur wenig Beachtung. Warum? Wissen tue ich es natürlich nicht mit Bestimmtheit, doch ich glaube, dass es damit zusammenhängt, dass der Zeitaufwand im Weinberg mit dem erzielten Resultat in der Flasche nur selten korrelierte. Der Klimawandel veränderte dieses Verhältnis so stark, dass der qualitätsorientierte Winzer schnell das sich ihm nun bietende Potenzial erkannte. Heute kann die Aligoté auch in herausfordernden Jahren reif geerntet werden, sofern der Winzer seine Arbeit richtig macht, so wie Florence es tut. Herrlich, wie dieser Aligoté nach weissen Blumen duftet, nach frischen Haselnüssen und Cedri-Schale. Ein feiner Hauch Mandeln zeigt sich hie und da und gibt dem Duft eine etwas neue Dimension. Kraftvoll, aber kontrolliert zeigt sich der Wein am Gaumen, fliesst seiden und zeigt eine wunderbar reife Säure, welche dem Wein viel Energie verleiht, und das sensationell kalkige Finale ist so lange, dass die Zunge unaufhörlich schnalzt. Solch einen Aligoté findet man nicht jeden Tag. Falls Sie Weine aus dieser Sorte mögen, dann sollten Sie sich diesen von Frau Cholet unbedingt ansehen.