Italien - Piemont

Derthona Timorasso

2024

Traubensorten Timorasso
Trinktemperatur 16° - 18°

Der Timorasso-Retter, genau, das ist kein Geringerer als Walter Massa, der in den Colli Tortonesi, den Hügeln um Tortona (Derthona ist der alte Name von Tortona, daher auch der Name dieser Weine), 1987 bereits seine ersten 580 Flaschen Timorasso kelterte, der zufällig ein ziemlich leckerer Wein war – O-Ton Walter Massa. Warum der 1988er Timorasso dann nicht mehr auch nur annähernd die Qualität des 1987er hatte, bleibt Walter vorerst ein Rätsel. In einem jahrelangen Prozess nach dem Prinzip Trial-and-Error entwickelte sich Walter beziehungsweise seine Weine zu einer respektablen Grösse. Von einem Benchmark in Sachen Timorasso zu sprechen, damals wenigstens, wäre lächerlich, weil sich kaum mehr als eine Handvoll Winzer für diese Sorte interessierte und darüber hinaus im Stande war, einen guten Wein daraus zu vinifizieren.

Heute ist das gaaaaanz anders. Timorasso – eine verflucht zickige Traubensorte im Übrigen – ist sozusagen in aller Munde. Auf jeden Fall bei den jungen piemontesischen Winzern, welche die Region, die Appellationen aufmischen oder vielmehr auffrischen mit ihren zeitgenössischen Weinen, solchen mit dem Terroir im Zentrum. Klar, dass da ein Weisser aus der Sorte Timorasso ein verlockendes Experiment ist. Was als Experiment beginnen mag, dreht beim ambitionierten Winzer, einem wie Isacco Costamagna, schnell in eine Faszination, eine Manie vielleicht sogar. Auf jeden Fall ist Isacco ein Fürsprecher, ach was sage ich da, ein Missionar des Timorasso und legt sich mächtig ins Zeug für diese Sorte und füllt einen Wein, der die Fan-Gemeinde auf höchstem Niveau bespasst und diese auch wachsen lässt.

Herrliche Fruchtaromen verbinden sich mit weissen Blüten-Noten, würzigen Komponenten und einer mineralischen Note, die sich bereits im Duft vehement manifestiert und dem Bouquet eine enorme Energie, eine Leichtigkeit verleiht und ihn, ja, auch superbegehrenswert macht. Athletisch, frisch und doch ansprechend dicht mit enormer Energie bewegt sich der Wein durch den Gaumen. Das Finale ist ganz wunderbar mineralisch und auf den Punkt. Dass im Piemont einmal Weissweine wie dieser wachsen würden, hätte ich in den 1990er-Jahren nicht für möglich gehalten. Also trauen Sie sich, dieser Wein ist eine echte Entdeckung.


750 ml

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