Unlängst hatten Roger und ich die Freude, einen Chambolle-Musigny Mugnier’s zu einem «Znächtli» zu geniessen. Der Kellner oder war es der Sommelier, auf jeden Fall war er der Eigentümer dieses weit über Frankreichs Landesgrenzen hinaus bekannten Etablissements öffnete die Pulle und stellte sie schwungvoll auf unseren Tisch. Die Entwicklung des Weines zu beobachten, wie er sich entfaltete, war spannend und unterhaltsam – Eile hatten wir ja keine, denn wir «vertrieben» uns die Zeit mit einem Glas Weisswein. Zu Beginn ging die Aromatik des Chambolle in eine würzige Richtung und mit etwas mehr Luftkontakt begann ein Wechselspiel zwischen Orangen-Noten (etwa so als ob man gerade eine reife, saftige Tarocco-Orange schälte) und einem herrlichen Rosen-Duft und am Ende legte sich über alles ein unbeschreiblich leckerer Himbeerduft, durch welchen immer mal wieder Gewürz-, Orangen- und Rosen-Aromen diffundierten. Was für ein himmlischer Duft!
Kraftvoll und doch elegant fliesst dieser Wein durch den Gaumen, schlägt ihn mit seidenen Gerbstoffen aus, welche den Wein formen, tragen und sofort weichen, wenn der Speichel in Strömen zu fliessen beginnt –, der Wein ist unerhört saftig und so super lecker, dass man nicht aufhören kann mit der Zunge zu schnalzen. Das hier ist ein echter Charme-Bolzen!