Verduno Pelaverga

Wenn ich Pelaverga höre oder lese, erlebe ich immer wieder dasselbe Flashback, sehe uns – meine herzallerliebste Gattin an meiner Seite – auf der Terrasse der Sorelle Burlotto in Verduno sitzen und genüsslich einen Teller (einen grossen!) ihrer natürlich hausgemachten Agnelotti verputzen und dazu geniessen wir ein Glas, manchmal auch zwei, ihres herrlichen Pelaverga. Damals pilgerten wir des Essens wegen zu den Schwestern Burlotto nach Verduno, aber ihr Pelaverga hat uns immer sehr gut geschmeckt. San Barnaba's Version ist vielleicht der Archetyp Wein aus der Sorte Pelaverga. Sein Duft ist echt verlockend, geprägt von Aromen reifer roter Beeren, einem verführerischen Hauch Orangenschale und akzentuiert mit Gewürznoten, fast hätte ich Gewürznelken gesagt. Auf jeden Fall kriegte ich das Glas beinahe nicht mehr von meiner Nase. Allerdings war das nur so, bis ich mir den ersten kleinen Schluck genehmigte, denn in diesem Moment, als der Wein meinen Gaumen einnahm, war es nämlich komplett um mich geschehen. Wow, DAS IST MEIN WEIN! Sowas habe ich aus Italien noch nie kosten dürfen. Vielleicht empfinden Sie meine Aussage als etwas widersprüchlich, wenn Sie lesen, dass der Wein sich leicht und flüchtig anfühlt, tänzerisch und verspielt bewegt und doch mächtig präsent ist, Charakter, nein Persönlichkeit zeigt. Und doch ist es die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Sein Finale ist atemberaubend, scheinbar unendlich und so herrlich mineralisch. Alles, was ich von einem Wein erwarte, bekomme ich von San Barnaba's Pelaverga. Kudos, Jungs!